Tinnitus mit/ohne Hörsturz


Hier muß man zunächst feststellen, ob es sich um eine akute Innenohrschädigung als Folge anderer innerer Erkrankungen (wie Zuckerkrankheit, Arteriosklerose, usw.) handelt, um diese Ursachen rechtzeitig zu behandeln.
Ein Hörsturz trifft aber auch absolut gesunde und junge Menschen. Man geht heute davon aus, daß es sich um ein sog. "Streßohr" handelt und daß eine akute Durchblutungskrise des Innenohres, verbunden mit einem Sauerstoffmangel in den Innenohrflüssigkeiten, zu einer Schädigung der Haarzellen führt.
Die Behandlung zielt auf eine Beseitigung der Durchblutungsstörung und des Sauerstoffmangels ab.

Man diskutiert außer Streß als Ursache auch die Möglichkeit einer Virusinfektion oder allergischer Reaktionen. Keine der genannten Theorien ist bewiesen. Allergische oder entzündliche Schwellungszustände im Innenohr führen aber letztlich auch zu einer Durchblutungsstörung und zu einem Sauerstoffmangel. Diese vermuteten Schwellungszustände begründen hier die Anwendung von Medikamenten wie Cortison und Diclofenac.

Die Behandlung sollte so schnell wie möglich erfolgen, möglichst aber noch im Akutstadium innerhalb der ersten 3 Monate.

Die Standardbehandlungen entspr. der aktuellen HNO-Leitlinie 2015 sind:


Tinnitus mit / ohne Hörsturz (VDD) Klicken um Broschüre zu laden

Cortisontherapie (in der Regel als Infusionen)
durchblutungsfördernde Medikamente (Rheologika)
die hyperbare Oxygenation (HBO)



Tinnitus


Alle Spielarten von Brummtönen bis hellen Pfeiftönen treten auf, in der Regel ist der Tinnitus keine selbständige Erkrankung. Er konnte in seiner Entstehung bisher auch nicht befriedigend erklärt werden. Er tritt als Begleitsymptom des sog. Hörsturzes oder des Knall- und Lärmtraumas in vielen Fällen auf; man könnte ihn als Notsignal der geschädigten Haarzellen bezeichnen. Das bedeutet: eine erfolgreiche Behandlung der akuten Haarzellschädigung wirkt sich auch auf das Ohrgeräusch positiv aus.


Therapieablauf


Neben den vorhergehenden Massnahmen (hier nachlesen) werden Sie zwischen 10 und 15 Druckkammerbehandlungen absolvieren.
Die Anzahl wird durch den Therapieverlauf bestimmt.
Eine deutliche Veränderung der Beschwerden während der Therapie ist zunächst gewünscht - egal ob diese besser, schlechter oder anders werden. Sobald "Bewegung" in das Innenohr kommt, werden bessere Heilungschancen beobachtet. Die Nachwirkung der HBO-Therapie hält ca. 6 Wochen an, so dass während des Behandlungszeitraums nicht immer deutliche Veränderungen eintreten.
Sollte sich jedoch bereits im Verlauf eine deutliche Veränderung in den Beschwerden einstellen, wäre eine Empfehlung zur Verlängerung der Therapie auf insgesamt 15 Therapien gegeben.


(C) 2006 - Alle Rechte vorbehalten

Diese Seite drucken