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Chronische Wunden (VDD)

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Als schlecht heilend werden Wunden bezeichnet, die durch konservative und/oder chirurgische Wundbehandlung einschließlich medikamentöser infektionsabwehrender Therapie innerhalb von 6 bis 8 Wochen nicht zur Abheilung gebracht werden können bzw. bei großem Ausmaß keine Heiltendenz erkennen lassen.

In den meisten Fällen wird die Störung der Wundheilung durch eine Minderdurchblutung mit daraus folgendem Sauerstoffmangel im Wundgebiet verursacht. Der Minderdurchblutung können sowohl Begleiterkrankungen, wie Diabetes mellitus oder periphere arterielle Verschlußkrankheiten als auch örtliche Faktoren, wie chronische Wundinfektion, Stauungsödeme, Auflagedruck, Zustand nach Bestrahlung im Wundgebiet oder traumatische Verletzungen mit Gefäßabrissen zugrunde liegen.

Bedingt durch die kapilläre Durchblutungsstörung ist der Sauerstoffgehalt des Wund- bzw. Wundrandgewebes herabgesetzt. Reparationsvorgänge können nicht in ausreichendem Maße in Gang gebracht werden, da hier ein Mindestsauerstoffgewebspartialdruck benötigt wird. Hier ist der Ansatzpunkt für eine erfolgversprechende begleitende hyperbare Sauerstofftherapie.

Während der täglichen Sitzungen mit hyperbarem Sauerstoff (135 min. Atmen von 100%igem Sauerstoff bei einem Umgebungsdruck von 1,4 bar über Normaldruck) dringt der Sauerstoff bei um das 20-fache erhöhter Konzentration im Blut tiefer in die Gewebe ein und erreicht damit bei einer Verlängerung der Diffusionsstrecke um das Vierfache auch die Körperzellen in mangelhaft durchbluteten Geweben. Damit werden Bedingungen geschaffen, unter denen die Wundheilung in Gang gesetzt wird:


Therapieablauf


Für die Behandlung von Wundheilungsstörungen mit hyperbarem Sauerstoff sind etwa 20 bis 40 Sitzungen erforderlich. Die Anzahl der Sitzungen richtet sich nach dem Therapieergebnis.

Zu beachten ist, daß die hyperbare Sauerstofftherapie begleitend, in der Regel ambulant, durchgeführt wird. Die tägliche Wundpflege, Verbandwechsel, zusätzliche Gabe von Antibiotika oder notwendige chirurgische Intervention zur Entfernung von abgestorbenem Gewebe bleiben in der Hand des überweisenden Arztes.

Mit Messungen des transcutanen Sauerstoffpartialdruckes (tpO2) am Wundrand wird vor Beginn der Therapie die Minderversorgung nachgewiesen, die Indikation zur HBO erstellt und eine Vorhersage des möglichen Therapieerfolges getroffen. Steigt der transcutane Sauerstoffpartialdruck in Wundnähe unter der Therapie nämlich nicht an, ist in diesem Fall die Therapie nicht indiziert.
Mit den Messungen des tcp02 während den täglichen Sitzungen wird das Erreichen des therapeutisch gewünschten 02-Gewebspartialdruckes kontrolliert und dokumentiert.